HONGKONG-HELD GIBT PRESSEKONFERENZ IN BERLIN„Ich atme hier den Duft der Freiheit ...“
Chinesische Botschaft sperrt BILD von Pressekonferenz aus - Joshua Wong: „Die Regierung scheint schwer nervös“
11.09.2019 -
11:54 Uhr
Mit seinem Auftritt in Deutschland hat
Hongkongs Freiheitskämpfer Joshua Wong den Zorn der chinesischen Regierung auf
sich gezogen.„China wütend, weil Hongkonger Aktivist
Joshua Wong den deutschen Außenminister trifft“, titelte die „Hong Kong Free
Press“.Der
Grund: Am späten Montagabend traf Joshua Wong auf Außenminister Heiko Maas
(SPD) auf der BILD100-Feier in Berlin. Das löste weltweit Reaktionen aus. Die
englische Zeitung „The Guardian“ schrieb: „Der Berlin-Besuch des
Hongkong-Aktivisten sorgt für Ärger bei China“.Auf
einer Pressekonferenz in Berlin bedankte sich Wong am Dienstagmorgen für die
enorme Unterstützung, die er in Deutschland bekomme:„Ich atme hier den Duft der Freiheit,
statt das aggressive Tränengas in Hongkong.“
Hongkong drohe, ein Polizeistaat zu werden. Die Freiheit und
Demokratie sei bereits massiv eingeschränkt.Und er schlug gegen das chinesische Regime
zurück: „China ist bekannt dafür, dass es nicht nach den Regeln spielt. China
hält sich nicht an internationale Verträge.“Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, dass
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihn nicht trifft, sagte er: „Es wäre gut, mit
jemanden aus dem Kanzleramt oder der Kanzlerin selbst zu sprechen. Aber ich
hatte die Ehre, den deutschen Außenminister zu treffen. Ich hoffe, das nächste
Mal wenn ich nach Deutschland komme werde ich die Möglichkeit haben, mit Angela
Merkel oder einem Verantwortlichen aus dem Kanzleramt zu sprechen.“
Wong kritisierte, dass die chinesische Bevölkerung wegen der Zensur nichts vom Kampf für die Demokratie in Hongkong mitbekomme.
„Vor 30 Jahren ist die Berliner Mauer gefallen. Jetzt hoffen wir, dass die große Firewall in China fällt.“